In der heutigen schnellen Welt ist das Erziehen von Kindern oft stressig und herausfordernd. Viele Eltern suchen deshalb nach Wegen, um sich selbst und ihren Kindern mehr Ruhe und Verbindung zu ermöglichen. Ein Ansatz, der immer beliebter wird, ist das Mindful Parenting. Dieser Beitrag erklärt, was dahintersteckt, welche Vorteile es bringt und wie du es im Alltag nutzen kannst.
Mindful Parenting – auf Deutsch auch achtsames Elternsein genannt – basiert auf Achtsamkeit. Diese stammt ursprünglich aus der Meditation und Psychotherapie. Richtig erlernt und umgesetzt kann es dir als Elternteil helfen deinem Kind aktiv im Umgang mit Angststörungen, Depressionen, ADHS und und Belastungsstörungen, (wie Anpassungsstörungen und PTBS) zu helfen und die Symptome zu mildern.
Dabei geht es darum, im Hier und Jetzt präsent zu sein, ohne zu urteilen.
Eltern lernen, ihre eigenen Reaktionen – wie Ärger oder Ungeduld – bewusst wahrzunehmen und besser zu steuern.
Dadurch reagieren sie gelassener auf Konflikte, was die Beziehung zum Kind verbessert.
Studien zeigen, dass Eltern durch diesen Ansatz ruhiger werden und ihre Kinder besser verstehen (Walters, 2018).
Diese Methode wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden der Familie aus.
Ein großer Vorteil ist die Reduktion von Stress.
Zum Beispiel zeigt eine Studie von Fuller & Fitter (2020), dass Eltern durch Achtsamkeit ruhiger werden und mit schwierigen Situationen besser umgehen können.
Außerdem hilft sie, Verhaltensprobleme der Kinder zu verringern.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung.
Achtsames Elternsein fördert liebevolle, klare Kommunikation und hilft, eine tiefere Verbindung zum Kind aufzubauen.
Kil et al. (2021) fanden heraus, dass Eltern durch ihr Verhalten auch Achtsamkeit an ihre Kinder weitergeben.
Eltern, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen müssen, leiden oft unter Dauerstress.
Mindful Parenting kann hier entlasten.
Zum Beispiel zeigte eine Studie mit Lehrerinnen (Putri et al., 2021), dass Achtsamkeit hilft, Erziehungsstress zu senken.
Wenn Eltern sich auf ihren Atem oder ihre Gedanken konzentrieren, handeln sie weniger impulsiv und deutlich ruhiger.
Dadurch wird der Alltag entspannter
Mindful Parenting lässt sich gut in den Alltag einbauen.
Ein erster Schritt: kurze Momente der Ruhe schaffen, in denen du dich auf deinen Atem fokussierst.
Schon wenige Minuten täglich helfen, ruhiger zu bleiben – besonders in stressigen Momenten.
Wichtig ist auch, beim Reden mit deinem Kind wirklich da zu sein.
Das heißt: zuhören, Blickkontakt halten und nicht schon an die nächste Aufgabe denken.
Utami et al. (2020) zeigten, dass das die Beziehung deutlich verbessert.
Außerdem lernst du, deine eigenen Gefühle früh zu erkennen.
So kannst du ruhig bleiben, auch wenn dich etwas ärgert.
Achtsames Elternsein bedeutet, auf Trigger nicht automatisch zu reagieren, sondern bewusst zu wählen, wie du handeln möchtest (Chen et al., 2017).
Natürlich gibt es auch Grenzen.
Zum Beispiel ist die Forschung noch nicht überall aussagekräftig genug.
Manche Studien arbeiten mit kleinen Gruppen, was die Ergebnisse einschränkt (Cowling & Van Gordon, 2021).
Trotzdem zeigt die Praxis, dass viele Eltern stark profitieren – und die Forschung entwickelt sich stetig weiter.
Mindful Parenting ist ein wirksamer Weg, um den Familienalltag bewusster, ruhiger und liebevoller zu gestalten.
Es stärkt die Verbindung zu deinem Kind, senkt Stress und fördert eine gesunde Entwicklung – bei dir und bei deinem Kind.
Wer achtsames Elternsein im Alltag lebt, schafft mehr Ruhe, mehr Nähe und mehr Vertrauen. Schon kleine Änderungen im Verhalten können viel bewirken.
Hast du schon Erfahrungen mit achtsamem Elternsein gemacht? Teile sie gern in den Kommentaren – oder stelle deine Fragen!
Herzliche Grüße – Ihr PCM Team!
Quellen:
- Cowling, C., & Van Gordon, W. (2021). Mindful parenting: Future directions and challenges. Journal of Child and Family Studies. https://doi.org/10.1080/24721735.2021.1961114
- Fuller, J., & Fitter, E. A. (2020). Mindful parenting: A behavioral tool for parent well-being. Journal of Child and Family Studies. https://doi.org/10.1007/s40617-020-00447-6
- Kil, H., Lee, E., Antonacci, R., & Grusec, J. (2021). Mindful parents, mindful children? Exploring the mediating role of mindful parenting. PsyArXiv Preprints. https://doi.org/10.31234/OSF.IO/J8H3C
- Putri, U. N. A., Rahayu, M. S., & Khasanah, A. N. (2021). The impact of mindful parenting on reducing parenting stress in female teachers with school-aged children. Journal of Child and Family Studies. https://doi.org/10.29313/.V0I0.28495
- Utami, A. T., Khasanah, A. N., Mubarak, A., & Sartika, S. (2020). Mindful parenting: Study on parents of preschool children. Advances in Social Science, Education and Humanities Research, https://doi.org/10.2991/assehr.k.200225.080
- Walters, A. (2018). On being a mindful parent. Child & Family Behavior Therapy. https://doi.org/10.1002/CBL.30309
- Chen, X., Zhou, H., & Wang, Y. (2017). To be a mindful parent: Theories, mechanisms, and interventions of mindful parenting. Chinese Journal of Clinical Psychology. https://doi.org/10.3724/SP.J.1042.2017.00989