Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat die Drogenpolitik stark verändert. Cannabis – oft Gras oder Marihuana genannt – gehört nach Alkohol und Nikotin zu den am meisten genutzten Substanzen. Vor der Gesetzesänderung war es die häufigste illegale Droge. Jetzt stellen sich neue Fragen. Sie betreffen die Gesundheit, die Gesellschaft und die Wirtschaft.
Durch die Legalisierung von Cannabis in Deutschland müssen Polizei und Gerichte sich weniger mit kleinen Mengen beschäftigen. So sparen sie Zeit und Geld. Auch der Schwarzmarkt könnte kleiner werden. Viele Menschen kaufen nun legal in sogenannten Cannabisclubs.
Diese Clubs sind Vereine. Mitglieder dürfen dort gemeinsam anbauen und konsumieren. So bekommen sie geprüfte Produkte. In den USA stieg nach der Freigabe der Konsum. Auch in Deutschland sollte man die Auswirkungen der Cannabisfreigabe genau beobachten (Belackova et al., 2023).
THC ist der Stoff in Cannabis, der wirkt. Er beeinflusst das Gehirn und das Nervensystem. THC kann beruhigen, Schmerzen lindern oder den Appetit steigern, was jetzt besonders relevant ist mit der Legalisierung.
Aber es gibt auch Risiken. Menschen, die oft konsumieren, können sich schlechter konzentrieren. Sie denken langsamer und vergessen mehr. Studien zeigen auch: THC kann die Atemwege reizen, wenn man lange Zeit konsumiert (Breijyeh et al., 2021; Aloufi et al., 2022). Darum ist das Thema THC und Gesundheit so wichtig.
Auch nach der Cannabislegalisierung bleibt das Risiko. Wer oft konsumiert, kann süchtig werden. Einige bekommen Angst oder sehen Dinge, die nicht da sind.
In Kanada und den USA gab es nach der Freigabe mehr Notfälle. Viele Menschen kamen wegen Überdosen ins Krankenhaus. Deutschland sollte das ernst nehmen und vorbeugen (DeWitt, 2021). Experten wie Falk Kiefer sagen: Junge Menschen brauchen mehr Schutz. Eine Altersgrenze von 18 oder 21 Jahren wäre sinnvoll. Gute Infos über THC und Gesundheit sind wichtig.
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland bringt auch Vorteile für die Wirtschaft. Der Staat kann mit den Steuern aus dem Verkauf neue Projekte fördern. Zum Beispiel in der Suchtberatung oder in der Forschung. Auch Jobs entstehen – etwa im Anbau oder in der Lieferung.
Die Legalisierung hat gezeigt, dass, wenn alles gut geregelt ist, weniger schlechte Produkte in Umlauf kommen. Kanada und die USA haben dabei schon Erfahrungen gemacht. Sie helfen, die Auswirkungen der Cannabisfreigabe besser zu steuern (Adinoff & Reiman, 2019).
Viele Länder haben schon eigene Regeln zur Cannabislegalisierung. In Kanada dürfen Erwachsene ab 19 Jahren bis zu 30 Gramm besitzen. In den USA ist es je nach Bundesstaat unterschiedlich.
Deutschland setzt auf Cannabisclubs. Dort ist der Konsum gemeinschaftlich geregelt. Es gibt auch eine Grenze für den THC-Gehalt. Diese Regeln sollen helfen, den Konsum zu kontrollieren. Die Auswirkungen der Cannabisfreigabe hängen davon ab, wie gut das alles umgesetzt wird.
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat gute und schlechte Seiten. Die Polizei wird entlastet. Der Schwarzmarkt kann kleiner werden. Aber der Konsum bringt auch Risiken – besonders bei jungen Menschen.
Cannabisclubs schaffen einen neuen Rahmen. Damit das klappt, braucht es klare Regeln, gute Infos und Forschung. Nur so lassen sich die Auswirkungen der Cannabisfreigabe gut kontrollieren. Und nur so kann THC und Gesundheit verantwortungsvoll behandelt werden.
Quellen:
- Adinoff, B., & Reiman, A. (2019). Implementing social justice in the transition from illicit to legal cannabis. American Journal of Drug and Alcohol Abuse, 45(5), 506-515. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31634005/
- Aloufi, N., Namkung, Y., Traboulsi, H., Wilson, E. T., Laporte, S., Kaplan, B., Ross, M., Nair, P., Eidelman, D., & Baglole, C. (2022). Standardized cannabis smoke extract induces inflammation in human lung fibroblasts. Frontiers in Pharmacology, 13, 852029. https://www.frontiersin.org/journals/pharmacology/articles/10.3389/fphar.2022.852029/full
- Belackova, V., Rychert, M., Wilkins, C., & Pardal, M. (2023). Cannabis social clubs in contemporary legalization reforms: Talking consumption sites and social justice. Clinical Therapeutics, 45(6), 827-834. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37414506/
- Breijyeh, Z., Jubeh, B., Bufo, S., Karaman, R., & Scrano, L. (2021). Cannabis: A toxin-producing plant with potential therapeutic uses. Toxins, 13(2), 117. https://www.mdpi.com/2072-6651/13/2/117
- DeWitt, S. E. (2021). Achieving social equity in the cannabis industry. SSRN Electronic Journal. https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3861692
- Pollähne, H. (2016). Cannabis-Legalisierung: Rechtliche und justizielle Konsequenzen. Recht im Dialog, 15, 31-45.