Postnatale Angststörungen sind ein häufiges, aber oft übersehenes Phänomen, das viele frischgebackene Mütter betrifft. Diese Störung beeinträchtigt das Wohlbefinden der Mutter und belastet oft die Beziehung zum Kind. Deshalb ist es entscheidend, die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zu verstehen, damit Fachleute betroffenen Müttern effektiv helfen können.
Verschiedene Faktoren lösen postnatale Angststörungen aus. Hormonelle Veränderungen nach der Geburt spielen eine wichtige Rolle. Zusätzlich verschärfen Schlafmangel und die täglichen Herausforderungen mit einem Neugeborenen die Belastung. Darüber hinaus machen sich viele Mütter große Sorgen um die Gesundheit ihres Kindes, kämpfen mit finanziellen Unsicherheiten und müssen sich an eine völlig neue Lebensrealität gewöhnen.
Typische Symptome einer postnatalen Angststörung sind anhaltende, übermäßige Sorgen, Panikattacken, Schlafprobleme und körperliche Beschwerden wie Herzrasen oder Schwindel. Diese Symptome hindern viele Mütter daran, sich angemessen um ihr Kind zu kümmern und gleichzeitig ihren Alltag zu meistern.
Viele betroffene Mütter berichten offen über ihre Erfahrungen. Kelley Hassanpour etwa beschreibt: "Als junge Mutter war es wirklich schwierig, zu erkennen, was normale Sorgen sind und was nicht." Solche Geschichten veranschaulichen die emotionale Belastung, mit der viele Frauen zu kämpfen haben. Gleichzeitig machen sie deutlich, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein sind und es Wege gibt, Unterstützung zu finden.
Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz hat sich bei postnatalen Angststörungen besonders bewährt. Therapeutinnen und Therapeuten setzen häufig kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ein, um den betroffenen Frauen gezielt zu helfen. In schweren Fällen verordnen Ärztinnen und Ärzte zusätzlich Medikamente, um die Symptome zu lindern. Wichtig ist, dass jede Therapie individuell auf die jeweilige Situation abgestimmt wird, sodass die Bedürfnisse der Mutter im Mittelpunkt stehen.
Eine aktuelle Studie im Fachjournal "The Lancet Psychiatry" (2024) zeigt, dass auch traumafokussierte Therapien helfen können. Ursprünglich für traumatisierte Patientinnen entwickelt, eignen sie sich ebenfalls für Frauen mit postnataler Angststörung.
Prävention spielt eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung postnataler Angststörungen. Angebote wie Geburtsvorbereitungskurse, familiäre Unterstützung und professionelle Beratung senken das Risiko erheblich. Darüber hinaus profitieren Mütter, wenn sie offen über ihre Gefühle sprechen können. Eine Kultur, in der Hilfesuche kein Tabu darstellt, schützt langfristig vor Eskalation.
Postnatale Angststörungen belasten viele junge Mütter. Deshalb braucht es mehr Bewusstsein für dieses Thema. Betroffene müssen wissen, dass sie Hilfe bekommen können und dass es wirksame Therapien gibt. Mit gezielter Unterstützung lassen sich die Symptome deutlich lindern. Auf diese Weise gewinnen die Mütter Lebensqualität zurück – für sich und ihre Kinder.
Herzliche Grüße - Ihr PCM Team - Psychotherapie München
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