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Montagmorgen. Der Wecker klingelt, du öffnest die Augen – und sofort ist klar: keine Energie. Der Tag wirkt schwer, bevor er begonnen hat.
„Ich halte noch durch, bald wird’s besser.“ Dieses „bald“ verschiebt sich seit Wochen. Am Abend sitzt du müde vor dem Bildschirm, starrst auf Aufgaben, die früher leicht waren, und fragst dich: Was stimmt nicht mit mir?
Wenn dich das berührt, bist du nicht „zu empfindlich“. Du bist erschöpft – und dein Körper versucht, das zu sagen. Wer Burn‑out erkennen möchte, braucht klare Anhaltspunkte und zugleich einen freundlichen Blick auf sich selbst.

In der ICD‑11 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Burn‑out als arbeitsbezogenes Phänomen beschrieben, das aus dauerhaftem, nicht erfolgreich bewältigtem Stress am Arbeitsplatz entsteht (Code QD85). Um Burn‑out zu erkennen, hilft die Einteilung in drei Bereiche:
Wer Burn‑out erkennen will, achtet nicht nur auf Tests, sondern auch auf das Erleben im Alltag:
Burn‑out und Depression ähneln sich, sind aber nicht identisch:
Nimm Stift und Papier. Schreib in ganzen Sätzen – es geht ums Wahrnehmen, nicht Bewerten. So kannst du Burn‑out erkennen und dich gleichzeitig sortieren:
Um Burn‑out zu erkennen und richtig zu handeln, helfen kleine, machbare Schritte:
Professionelle Unterstützung: Lass abklären, ob Burn‑out, Depression oder beides vorliegt – und was dir helfen kann.
Akut in Krise? Bitte wende dich an den Notruf oder Krisendienst deiner Region. Sicherheit geht vor.
Mikro‑Erholung: Zwei‑ bis dreimal täglich drei Minuten ohne Reiz. Länger ausatmen als einatmen, Schultern senken.
Kontextwechsel verringern: Aufgaben bündeln, Benachrichtigungen pausieren.
Prioritäten setzen: Fokussiere dich auf das Wichtige. Wähle eine Sache, die du delegierst oder vereinfachst.
Gespräch suchen: Sprich frühzeitig mit Vorgesetzten oder Kolleg:innen über Belastung und Entlastung.

Wenn du dich wiedererkennst
In unserer Praxis nehmen wir uns Zeit, deine Situation ohne Druck und ohne Bewertung zu verstehen. Gemeinsam werden wir Burn‑out erkennen und klären, wo Entlastung möglich ist und welche Schritte sinnvoll sind – von kleinen Veränderungen bis hin zu therapeutischer Begleitung. Zudem erhältst du konkrete Strategien, damit du im Alltag wieder Kraft spürst.
Jede Geschichte ist wertvoll und jede Frage hilfreich! Wir haben immer ein offenes Ohr für Sie und laden Sie herzlich ein, Ihre Gedanken und Fragen in einem Kommentar zu teilen. Dadurch können Sie nicht nur sich selbst und anderen Lesern weiterhelfen, sondern bereichern vor allem auch uns Therapeuten! Das gesamte Leben ist ein Lernprozess, also lassen Sie uns gemeinsam voneinander lernen!
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Weltgesundheitsorganisation (WHO). (2019, 28. Mai). Burn-out an occupational phenomenon: International Classification of Diseases (ICD-11). World Health Organization.
https://www.who.int/news/item/28-05-2019-burn-out-an-occupational-phenomenon-international-classification-of-diseases
Maslach, C., & Leiter, M. P. (2016). Understanding the burnout experience: Recent research and its implications for psychiatry. World Psychiatry, 15(2), 103–111.
https://doi.org/10.1002/wps.20311
Schaufeli, W. B., & Taris, T. W. (2022). Burnout: A review of theory and measurement. International Journal of Environmental Research and Public Health, 19(3), 1780.
https://doi.org/10.3390/ijerph19031780
Salvagioni, D. A. J., Melanda, F. N., Mesas, A. E., González, A. D., Gabani, F. L., & Andrade, S. M. (2017). Physical, psychological and occupational consequences of job burnout: A systematic review of prospective studies. PLOS ONE, 12(10), e0185781.
https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185781
Bianchi, R., Schonfeld, I. S., & Laurent, E. (2015). Burnout–depression overlap: A review. Clinical Psychology Review, 36, 28–41.
https://doi.org/10.1016/j.cpr.2015.01.004
Koutsimani, P., Montgomery, A., & Georganta, K. (2019). The relationship between burnout, depression, and anxiety: A systematic review and meta-analysis. Frontiers in Psychology, 10, 284.
https://doi.org/10.3389/fpsyg.2019.00284
Orosz, G., & Tóth-Király, I. (2022). Burnout phenomenon: Neurophysiological factors, clinical features and differential diagnosis. Frontiers in Behavioral Neuroscience, 16, 947869.
https://doi.org/10.3389/fnbeh.2022.947869