18. Mai 2024

Postnatale Angststörungen und ihre Bewältigung

Einleitung

Postnatale Angststörungen sind ein häufiges, aber oft übersehenes Phänomen, das frischgebackene Mütter betrifft. Diese Erkrankung kann das Wohlbefinden der Mutter erheblich beeinträchtigen und die Mutter-Kind-Beziehung belasten. Es ist daher entscheidend, die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zu verstehen, um betroffenen Müttern effektiv zu helfen.

Ursachen und Symptome von postnatalen Angststörungen

Postnatale Angststörungen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Hormonelle Veränderungen nach der Geburt spielen eine große Rolle, ebenso wie Schlafmangel und die überwältigenden Anforderungen, die mit der Betreuung eines Neugeborenen einhergehen. Hinzu kommen häufig Sorgen um die Gesundheit des Kindes, finanzielle Belastungen und die Anpassung an die neue Lebenssituation.

Symptome einer postnatalen Angststörung umfassen anhaltende und übermäßige Sorgen, Panikattacken, Schlafstörungen und körperliche Beschwerden wie Herzrasen oder Schwindel. Diese Symptome können die Fähigkeit der Mutter beeinträchtigen, sich um ihr Kind zu kümmern und den Alltag zu bewältigen.

Erfahrungsberichte und persönliche Geschichten

Erfahrungsberichte betroffener Mütter verdeutlichen die emotionale Belastung und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Kelley Hassanpour, eine betroffene Mutter, berichtet: "Als junge Mutter war es wirklich schwierig, zu erkennen, was normale Sorgen sind und was nicht." Solche persönlichen Geschichten helfen, das Bewusstsein für die Realität postnataler Angststörungen zu schärfen und zeigen, dass Betroffene nicht allein sind.

Therapeutische Ansätze und Behandlungsoptionen

Die Behandlung postnataler Angststörungen erfordert oft einen ganzheitlichen Ansatz. Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie (KVT), hat sich als sehr wirksam erwiesen. In schweren Fällen können auch Medikamente verschrieben werden, um die Symptome zu lindern. Wichtig ist, dass die Behandlung individuell angepasst wird, um den Bedürfnissen der Mutter gerecht zu werden.

Eine Studie im "The Lancet Psychiatry" (2024) hebt hervor, dass traumafokussierte Therapien, obwohl ursprünglich für Traumata entwickelt, auch bei der Behandlung postnataler Angststörungen hilfreich sein können.

Prävention und Unterstützung

Präventive Maßnahmen und Unterstützung sind entscheidend, um postnatale Angststörungen zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen. Geburtsvorbereitungskurse, Unterstützung durch Familie und Freunde sowie der Zugang zu professioneller Hilfe können helfen, das Risiko zu minimieren. Es ist wichtig, dass Mütter ermutigt werden, offen über ihre Gefühle zu sprechen und Hilfe zu suchen, ohne Angst vor Stigmatisierung.

Fazit

Postnatale Angststörungen sind eine ernsthafte Herausforderung, die viele frischgebackene Mütter betrifft. Es ist wichtig, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und Betroffenen Zugang zu effektiven Behandlungs- und Unterstützungsangeboten zu ermöglichen. Es ist wichtig, zu wissen, dass Hilfe verfügbar ist und Mütter sollten ermutigt werden, diese in Anspruch zu nehmen. Mit der richtigen Unterstützung und Behandlung können postnatale Angststörungen erfolgreich bewältigt werden.

Quellen:

  1. Field, T.: Postnatal anxiety prevalence, predictors and effects on development: A narrative review. Infant Behavior and Development 51, 2018
  2. Min, Z. et al.: Blood T‐helper 17 cells and interleukin‐17A correlate with the elevated risk of postpartum depression and anxiety. Journal of Clinical Laboratory Analysis 36, 2022
  3. Tietz, A. et al.: Maternal bonding in mothers with postpartum anxiety disorder: The crucial role of subclinical depressive symptoms and maternal avoidance behaviour. Archives of Women’s Mental Health 17, 2014
  4. Xu, H. et al.: Effectiveness of aerobic exercise in the prevention and treatment of postpartum depression: Meta-analysis and network meta-analysis. PLOS ONE 18, 2023
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Patrick Pfarrer
M.Sc. Psychologie / MAS Psychotherapie
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