9. September 2024

ADHS im Erwachsenenalter – Probleme und Lösungen

ADHS im Erwachsenenalter wird oft unterschätzt, weil viele denken, es betrifft nur Kinder. Doch auch ADHS bei Erwachsenen ist eine echte Belastung. Viele Betroffene zeigen weiter Symptome. Das führt zu vielen Herausforderungen bei ADHS im Erwachsenenalter, besonders beim Planen, beim Konzentrieren und bei Gefühlen. In Deutschland wird ADHS bei Erwachsenen noch selten erkannt, obwohl bei Erwachsenen ADHS meist nicht verschwindet. Dabei ist ADHS im Erwachsenenalter keine Seltenheit.

Infografik mit dem Titel 'ADHS im Erwachsenenalter'. Eine nachdenkliche Frau sitzt zentral im Bild, umgeben von Symbolen wie Gehirn, Medikament, Checkliste und Kalender. Rechts daneben stehen stichpunktartig Informationen zu Symptomen, verspäteter Diagnose, Therapiekombinationen und Stärken bei ADHS im Erwachsenenalter.

Ein Beispiel ist Christine, 32 Jahre alt, Patientin an der psychiatrischen Ambulanz der Uniklinik Bonn. Sie berichtet von typischen ADHS-Symptomen bei Erwachsenen: Sie hat Schwierigkeiten, Aufgaben zu planen, sich zu konzentrieren oder Dinge zu ordnen. Trotz Unruhe und Stimmungsschwankungen wurde sie erst als Erwachsene diagnostiziert. Das passiert oft, weil die Symptome von ADHS bei Erwachsenen nicht so auffällig sind wie bei Kindern.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen besteht meist aus Medikamenten und Gesprächstherapie. Methylphenidat (Ritalin) wird oft genutzt, um die Aufmerksamkeit zu steigern. Es erhöht wichtige Stoffe im Gehirn. Wenn das Mittel nicht vertragen wird, gibt es mit Atomoxetin eine andere Möglichkeit – ohne stimulierende Wirkung. Auch die Herausforderungen in Erwachsenenalter mit ADHS können davon profitieren.

Auch Gespräche und Gruppen-Therapien helfen. Eine Studie an der Uniklinik Bonn zeigte: Gruppen mit Verhaltenstherapie tun gut. Sie helfen dabei, sich besser zu fühlen und den Alltag besser zu bewältigen. So kann man besser mit den Herausforderungen bei ADHS im Erwachsenenalter umgehen.

Außerdem helfen neue digitale Angebote. Eine App der Uniklinik Bonn für ADHS bei Erwachsenen zeigt gute Ergebnisse. Sie hilft beim Planen und Entspannen und wirkt sogar besser als Infohefte und kann auch von Erwachsenen mit ADHS profitieren.

Die positiven Seiten von ADHS

ADHS im Erwachsenenalter bringt nicht nur Probleme. Menschen mit ADHS gelten oft als kreativ, neugierig und einfühlsam. Viele sind hilfsbereit und finden neue Lösungen – Dinge, die oft übersehen werden. Darum sollten diese Stärken in der Therapie beachtet werden. Das hilft, das Selbstwertgefühl zu stärken und ein gutes Bild von ADHS bei Erwachsenen zu zeigen.

Christine hat durch die Diagnose gelernt, besser mit ihrer ADHS umzugehen. Medikamente helfen ihr. Dazu macht sie Achtsamkeitsübungen. So bleibt sie in stressigen Situationen ruhiger. Ihr Beispiel zeigt, dass eine gut angepasste Behandlung auch bei Erwachsenensymptomen von ADHS sehr wirksam sein kann.

Fazit

ADHS im Erwachsenenalter wird oft nicht erkannt, obwohl es das Leben stark beeinflusst. Doch mit Medikamenten, Gesprächen und digitalen Hilfen kann man die ADHS-Symptome bei Erwachsenen deutlich verringern. Wichtig ist auch, die Stärken zu sehen, nicht nur die Probleme. Nur so wird die Behandlung auf Dauer erfolgreich – und Menschen mit ADHS bei Erwachsenen können ihre Möglichkeiten voll nutzen.

Infografik mit dem Titel „ADHS im Erwachsenenalter“. Links ist eine nachdenklich blickende Frau in Orange dargestellt, umgeben von Symbolen wie Gehirn, Medikament, Smartphone, Kalender und Checkliste. Rechts stehen vier Textabschnitte mit Icons: 1) Symptome bei Erwachsenen: Konzentrationsprobleme, emotionale Unruhe, Planungsschwierigkeiten. 2) Diagnose oft spät: Symptome anders als bei Kindern. 3) Therapie kombiniert Ansätze: Medikamente und Verhaltenstherapie. 4) Stärken von ADHS: Kreativität und Einfühlungsvermögen. Hintergrund in Beige, Farben in Blau, Orange und Grau.

Quellen:

- Hoxhaj, E. et al. (2018). Mindfulness vs psychoeducation in adult ADHD: A randomized controlled trial. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience. https://link.springer.com/article/10.1007/s00406-018-0868-4

- Philipsen, A. et al. (2015). Effects of group psychotherapy, individual counseling, methylphenidate, and placebo in the treatment of adult attention-deficit/hyperactivity disorder: A randomized clinical trial. JAMA Psychiatry https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2467823

- Selaskowski, B. et al. (2022). Smartphone-assisted psychoeducation in adult attention-deficit/hyperactivity disorder: A randomized controlled trial. Psychiatry Research. Smartphone-assisted Psychoeducation in Adult Attention

- Sibley, M. H. et al. (2022). Variable patterns of remission from ADHD in the multimodal treatment study of ADHD. American Journal of Psychiatry. https://psychiatryonline.org/doi/full/10.1176/appi.ajp.2021.21010032

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Patrick Pfarrer
M.Sc. Psychologie / MAS Psychotherapie
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